„Miss Verständnis“ über Petra Köpping
Thomas Liebenberg
SCHLAGZEILE DES JAHRES 2019
Der Preis für die beste Schlagzeile des Jahres 2019 geht an Thomas Liebenberg von der Bild. Der Redaktionsleiter für Bild Ostdeutschland überschrieb sein Interview mit Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) mit den Worten „Miss Verständnis“. Eine Zeile, die der Journalist bewusst wählte. „Das ganze Interview war voller Missverständnisse und am Ende doch ein launiges Gespräch“, sagt der 46-Jährige. Frau Köpping selbst habe dabei oft von Verständnis für die Menschen gesprochen. Seine Schlagzeile wurde von den Gästen des Sommerfestes mit 31 Prozent auf Platz 1 gewählt.
SCHLAGZEILE DES JAHRES 2018
Den Preis für die beste Schlagzeile des Jahres 2018 erhielt Stefan Locke von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für den Titel „Darüber wird man ja wohl noch schweigen dürfen“. In dem Artikel geht es um die Auseinandersetzung zu einer Lesung des Buchs „Unter Sachsen. Zwischen Wut und Willkommen“, die im Rahmen des Literaturfestes Meißen im städtischen Ratssaal stattfand.
SCHLAGZEILE DES JAHRES 2017
Der Preis für die beste Schlagzeile des Jahres 2016 ging an Oliver Hach von der Freien Presse für den Titel „Sonnenfinsternis in Freiberg“. In seinem Seite Drei-Artikel beleuchtete der Redakteur das Ausmaß der Insolvenz des Solarzellenherstellers Solarworld für die Stadt Freiberg. „Mein erster Vorschlag war „Sonnenuntergang in Freiberg“. Es sollte ein Wortspiel mit Sonne sein, das auf den Punkt bringt, was die Insolvenz von Solarworld für die Stadt bedeutet. In der Blattkonferenz am Abend kam dann bei einem redaktionellen Brainstorming der alternative und sicher noch ein wenig treffendere Vorschlag „Sonnenfinsternis in Freiberg“ zur Sprache, auf den wir uns letztlich geeinigt haben“, erklärt Oliver Hach den Prozess, der zur Überschrift geführt hat.
SCHLAGZEILE DES JAHRES 2016
Der Preis für die beste Schlagzeile des Jahres 2016 ging an den FAZ-Redakteur Stefan Locke für den Titel „Deutsche demokratische Frustration“. In seinem Seite Drei-Artikel beleuchtete der Redakteur den zunehmenden Demokratiefrust vieler Sachsen. Seine Auszeichnung widmete der Preisträger seiner Redaktion: „Ich hatte den Artikel zunächst mit einer Arbeitsüberschrift versehen. Erst in der Redaktionssitzung ergab sich dann die Überschrift, sodass der Preis eine Team-Leistung ist.“
SCHLAGZEILE DES JAHRES 2015
„Die Hauptstadt der Erregung“ – titelte der Journalist Tino Moritz von der Freien Presse seinen Beitrag über den ersten Durchgang der Oberbürgermeisterwahl in der Sächsischen Landeshauptstadt und erhielt dafür mit 16 Prozent der Stimmen den ersten Preis.
Als amüsanter Zungenbrecher kommt die Schlagzeile von Carola Lauterbach daher, die mit „Volle Klassen trotz voller Kassen“ in der Sächsischen Zeitung über den Entwurf des sächsischen Bildungsetats berichtete und dafür 13,5 Prozent der Stimmen erhielt.
Ebenfalls einen zweiten Platz belegte Martin Machowecz, der in Die Zeit mit dem Titel „Sachsen, wo die Populisten wachsen“, über den Erfolg der AfD bei den sächsischen Landtagswahlen berichtete (13 Prozent).
Die Dresdner Oberbürgermeisterwahl war auch ein Thema für die Süddeutsche Zeitung, die den Sachsenkorrespondent Cornelius Pollmer zur Schlagzeile „Abstimmung im Abendland“ inspirierte (12 Prozent).
SCHLAGZEILE DES JAHRES 2014
Mit stolzen 28 % aller Stimmen konnte sich Wirtschafts-Journalist Michael Rothe von der Sächsischen Zeitungzum zweiten Mal in Folge den ersten Platz für die „Schlagzeile des Jahres“ sichern. Seine Headline „Zwischen Prag und Berlin fährt die Bahn bald schöner langsam“ handelte wieder von Bahn – und brachte Glück. Platz zwei ging mit 12 % in diesem Jahr an die Dresdner Redaktion der ZEIT, die über die Sex-Doku des Mitteldeutschen Rundfunks „Love is MDR“ titelte. Redakteurin Anne Hähnig hatte sich bereits im Vorjahr den dritten Platz erkämpft. Auch der dritte Platz ging an die Sächsische Zeitung. Mit der Schlagzeile „Landtagspräsident belohnt Landtagsabgeordnete für Landtagsarbeit“ zur Ehrung von vier Fraktions-Chefs für die Verfassungsänderung gewann Autor Gunnar Saft 11 % aller Stimmen.